Der Feuerberg Stromboli
Noch 300 m und ich bin an meinem Reiseziel angekommen, denkt Carsten, als er auf dem Weg zur Mittelmeerinsel Stromboli im Süden Italiens unterwegs ist. Doch leider kann das Schiff wegen des stürmischen Wetters und des hohen Seegangs nicht anlanden und fährt stattdessen langsam an der Insel vorbei. Nach zwei Tagen Zwangsaufenthalt auf Sizilien kommt Carsten nach erneuter unruhiger Überfahrt endlich auf der Vulkaninsel Stromboli an.
Die tägliche Besteigung des 926 m hohe Vulkanberges ist sehr mühsam. Da die glühende Lava erst in der Dämmerung und bei Nacht richtig zur Geltung kommt, erfolgt der Aufstieg am Nachmittag. Über Lavagestein, Schutt und Asche geht es hoch bis in die vegetationslose Kraterregion. Weiße Dämpfe steigen in der Nähe der verschiedenen Krater auf. Nur leises Grummeln ist zu hören. Plötzlich und völlig unerwartet schießt eine rotglühende Lavafontäne mit einem lautem Knall aus der Krateröffnung und steigt bis zu 200 m hoch in den nächtlichen Himmel. Hitze und Schalldruck sind deutlich zu spüren. Ein überwältigendes Feuerwerk, das nach wenigen Sekunden in sich zusammen fällt und in einem breit gefächerten Funkenregen auf die Erde nieder prasselt. Ein Naturschauspiel, das bei jedem Ausbruch aufs Neue fasziniert.
Carstens jahrelanger Wunsch, die unbändige Gewalt eines Vulkanausbruchs aus nächster Nähe zu erleben und zu fotografieren, ging endlich in Erfüllung.